Piräus

goal

Frühe Ankunft. Ich mache mich auf die Suche nach dem geräumten Flüchtlingslager ‚an der Hafenmauer‘ wie ich gelesen habe. Natürlich stehen noch Zelte hier. Es ist nicht geräumt, obwohl es so berichtet wurde. Sieben Uhr früh. Alles ruht. Ein paar Leute sieht man doch. Ein grosser Hafenparkplatz mit Bodenmarkierungen, Betonblöcken. Diese versuchen eine Struktur vorzugeben. Rundgang. Die Zelte. Ich schätze 100. Daneben ein Asphaltplatz mit  zwei gezimmerten Toren, Netze aus einem orangem Geflecht. Gut gemacht. Fussball. Doch noch herrscht Ruhe.

Ein paar Caravans stehen da. Für Hilfsmaßnahmen. Auf einem klebt ein Zettel ‚Doctor‘. Es wirkt organisiert, jedoch sind die Mittel bescheiden. Entlang der Halle mobile WCs, rund zwanzig. Nun sehe ich das Hallentor. Dahinter, eine ganze Lagerhalle voller Zelte, voller voller Zelte. Ein paar Stimmen, noch herrscht Morgenruhe. Strenger Geruch liegt in der Luft. Eine Informationstafel, beklebt mit Zetteln. Hier kann man erfahren, wie es weitergehen kann. Wohin – oder auch nicht. Auf arabisch, auf farsi, auf englisch. Die Sonne geht auf. Die Zelte im Freien sind ab nun der Hitze ausgesetzt.

Dann spreche ich mit einem Flüchtling, seit wann er in diesem Lager sei. Seit 2 Monaten – too long. Er will weiter nach Italien, seine Familie ist dort. Er kennt die Route. Noch sitzt er hier. Ich rede mit einem freiwilligen Helfer, einem jungen Rumänen. We help with Food, Chai and Love. That’s what we can do. Dann arbeitet er weiter.

Es ist eines von zwei Flüchtlingslagern hier in Piräus. Das eine mit rund 1.000 Flüchtlingen, das andere mit über 5.000. Es gibt Hilfe, aber es sind keine staatlich eingerichteten Lager.

Pireaus