Man hat mich ins Museum gesteckt
Doch der Reihe nach. Irgendwo von der E75, wesentlich weiter aus dem Süden, habe ich Vardø kontaktiert, die Gemeinde, habe über das Projekt erzählt, Ziel meiner Fahrt, den nördöstlichsten Punkt.
Ein paar Tage später bekomme ich eine Einladung um in Vardø auszustellen. Das verändert etwas in mir. Nun habe ich ein Ziel, im Wissen willkommen zu sein.
Und man heisst mich herzlich willkommen und … steckt mich geradewegs ins Museum. Da wohne ich nun. Bin ich tatsächlich museumsreif? Für einen Künstler natürlich das schönste Kompliment… Spass beiseite, es ist herrlich in diesem leerstehenden Museumsgebäude zu wohnen, fühle mich rundherum wohl, bin in guter Gesellschaft. Und ich habe mich natürlich auch vorab informiert:
Zwei Tage nach meiner Ankunft eröffnet Vardø seine neue Bibliothek im Rathaus. In diesem Zug wird auch die E75 Ausstellung eröffnet, mit allen Ehren.
Die Bilder hängen im Glashuset, einem modernen Anbau, vor 3 Jahren eröffnet. Mir imponiert wie die 2.000 Einwohner grosse Gemeinde kulturelle Impulse setzt. Der Niedergang der Fischereibranche hat den Ort vor mehr als zehn Jahren schwer getroffen. Leerstände bürgen davon. Man hat kurzerhand Street Artists eingeladen. Überall Interventionen an den Hafengebäuden. Plötzlich ist ein ganzer Strassenzug, der Tristesse ausstrahlen könnte, spannend. Plötzlich gibt es einen Umgang, eine Diskussion mit der jüngsten Geschichte. Hat das meine Heimatstadt auch?
Ich gehe nach Hause, ins Museum, und denke darüber nach.

1 Comment
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Gratuliere, Otto, das muss sich ja anfühlen wie Weihnachten und Ostern zugleich! Plus Geburtstag. Wir sind mit unserem Kommentar verspätet, weil dazwischen ja Stockholm-Marathon und -Besuch. Sind aber sehr zufrieden, dass du auch so gut angekommen bist. Jetzt noch eine glückliche Heimreise, und liebe Grüße euch beiden aus Linz! Agnes & Josef